Vodafone wird künftig auch in seinen 4G-Netzwerken eine Technologie einführen, bei der jede Anwendung genau das Stück vom Netz bekommt, das sie braucht. Das kündigte das Unternehmen am Montag in Düsseldorf an. Das sogenannte Network Slicing war bislang nur in den Netzen der fünften Mobilfunk-Generation (5G) verfügbar.
Vodafone reagiert damit auf die Tatsache, dass verschiedene Netzanwendungen auch in den herkömmlichen LTE-Netzen (4G) sehr unterschiedliche Geschwindigkeiten, Datenraten oder Kapazitäten benötigen können. So wird beim Videostreaming für einen längeren Zeitraum eine gleichbleibend hohe Bandbreite benötigt. Bei einem selbstfahrenden Auto kommt es eher darauf an, viele unterschiedliche Datensätze immer wieder zu aktualisieren. Und in der Logistik müssen zahlreiche Geräte gleichzeitig zuverlässig mit dem Netz verbunden werden, die dann aber nur geringe Datenmengen übertragen.
Um die unterschiedlichen Anforderungen zu erfüllen, wird beim «Network Slicing» das Netz bildlich gesprochen in Scheiben geschnitten. Jede dieser Scheiben ist separat konfigurierbar und individuell anpassbar. Ursprünglich war diese Funktion ausschließlich 5G-Netzen vorbehalten. Netzwerk-Ausrüster wie Nokia haben aber die Scheibchen-Technik auch für die weit verbreiteten 4G-Netzen nutzbar gemacht.
Alexander Saul, Geschäftsführer Firmenkunden bei Vodafone Deutschland, sagte, mit dem Verfahren werde ein Teil des Netzes für Slicing-Kunden reserviert und stehe dann zur Verfügung, wenn es unter normalen Bedingungen eng in der Funkzelle werden könnte. Die erste Praxis-Probe habe das 4G-basierte Network Slicing erst kürzlich bei der mobilfunkbasierten Live-Übertragung der ADAC GT Masters am Nürburgring bestanden. Trotz einer ohne Auslastung des Netzes hätten die Kamerabilder des TV-Teams verlässlich direkt aus der Boxengasse über 4G-Slicing an das Sendezentrum übertragen werden können.
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