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Medien: US-Regierung fordert Tiktok-Eigentümerwechsel

Die US-Regierung fordert, dass chinesische Anteilseigner bei Tiktok aussteigen. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Michael Dwyer/AP/dpa)
Die USA sorgen sich um ihre nationale Sicherheit. Tiktok selbst sieht aber keine bedenklichen Verbindungen zu China.

Die US-Regierung will laut Medienberichten erneut einen Eigentümerwechsel bei der populären Video-App Tiktok. Die Forderung sei, dass chinesische Anteilseigner aussteigen sollen, schrieben unter anderem das «Wall Street Journal» und die Website «The Information» in der Nacht zum Donnerstag. Die Begründung seien Sorgen um die nationale Sicherheit.

Tiktok entgegnete, ein Eigentümerwechsel ändere nichts an den Datenflüssen. Dem Finanzdienst Bloomberg zufolge wird aber bereits eine Abspaltung von Tiktok vom Mutterkonzern Bytedance erwogen.

Die Forderung nach einer Änderung der Eigentumsverhältnisse kam den Berichten zufolge vom Regierungsgremium Cfius (Committee on Foreign Investment in the U.S.), das ausländische Investitionen in den USA auf den Prüfstand stellt.

Tiktok selbst betont, man sehe sich nicht als Tochter eines chinesischen Unternehmens, da Bytedance zu 60 Prozent im Besitz westlicher Investoren sei und den offiziellen Firmensitz auf den Cayman-Inseln habe. Kritiker verweisen darauf, dass die chinesischen Gründer bei einem Anteil von 20 Prozent höhere Stimmrechte hielten und Bytedance ein großes Hauptquartier in Peking habe.

Tiktok wirbt für «Project Texas»

In den USA gibt es sowohl bei den Republikanern als auch bei den Demokraten von US-Präsident Joe Biden Sorgen, dass chinesische Behörden und Geheimdienste über Tiktok Informationen über Amerikaner sammeln oder sie beeinflussen könnten. Schon Bidens Vorgänger Donald Trump hatte versucht, mit einer Verbotsdrohung einen Verkauf des internationalen Geschäfts von Tiktok zu erzwingen, wurde aber von US-Gerichten gestoppt.

Tiktok versucht seit Monaten, die US-Regierung mit einem Modell zu überzeugen, bei dem Daten auf Servern in den USA gespeichert und der Zugang dazu von amerikanischen Technologie-Partnern überwacht werden sollen. Zu diesem «Project Texas» gehört, dass die Tiktok-App bei jedem Update erst vom Software-Riesen Oracle geprüft wird, bevor die Nutzer sie herunterladen können.

Der beste Weg, um Bedenken hinsichtlich der nationalen Sicherheit zu begegnen, ist ein transparenter, in den USA ansässiger Schutz der Daten und Systeme von US-Nutzern, mit zuverlässiger Überwachung, Überprüfung und Verifizierung durch Dritte, die bereits umgesetzt wird, wie ein Tiktok-Sprecher am Donnerstag schrieb.

Ein ähnliches Modell mit drei Rechenzentren in Irland und Norwegen schlug Tiktok unter der Bezeichnung «Project Clover» auch für Europa vor. Die EU-Kommission verbannte die App jüngst von Dienst-Handys ihrer Mitarbeiter.