Facebook wird an Nutzer auf Apple-Geräten appellieren, dem Online-Netzwerk das Sammeln ihrer Daten über verschiedene Apps und Webdienste hinweg zu erlauben. Dafür werden sie einen bildschirmfüllenden Informationshinweis zu sehen bekommen, wie das Online-Netzwerk ankündigte.
Hintergrund für den Vorstoß ist der Plan von Apple, Nutzern seiner iPhones und iPads neue Möglichkeiten zur Kontrolle über ihre Privatsphäre zu geben. Dazu gehört vor allem, dass App-Entwickler die Nutzer um Erlaubnis zur Datensammlung quer durch verschiedene Dienste fragen müssen. Facebook befürchtet, dass viele Nutzer die Zustimmung verweigern werden.
Facebooks Geschäftsmodell lebt aber vom Versprechen an die Werbekunden, präzise die gewünschte Zielgruppe zu treffen. Dafür ist aber möglichst ausführliches Wissen über die Menschen notwendig – und wenn viele Facebook-Nutzer ihre Einwilligung verweigern, könnte die Personalisierung der Anzeigen ungenauer werden.
Facebook kritisiert, Apples Vorstoß werde kleinen und mittleren Unternehmen schaden, die gerade in der Corona-Pandemie besonders auf Werbung beim Online-Netzwerk angewiesen seien. Facebook-Chef Mark Zuckerberg warf Apple zudem vor, im eigenen Interesse zu handeln.
Apple spricht dagegen von dem Ziel, seinen Kunden die Entscheidungshoheit über den Umgang mit ihren Daten zurückzugeben. Zugleich sprach Apple-Chef Tim Cook vergangene Woche – ohne Facebook beim Namen zu nennen – von einem «verzweigten Ökosystem» aus Unternehmen und Datenhändlern, sowie denjenigen, die falsche Nachrichten in Umlauf bringen und Zerwürfnis säten.
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