KI Mania

Neues aus der Welt der künstlichen Intelligenz

Ex-Twitter-Manager wirft Dienst schwache Sicherheit vor

Ein ehemaliger Sicherheitschef von Twitter wirft dem Online-Dienst nun unzureichende Maßnahmen zum Schutz der Nutzer vor. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Karl-Josef Hildenbrand/dpa)
Kritik von früheren Mitarbeitern trifft Unternehmen oft besonders empfindlich. Das ist bei Twitter nicht anders, weshalb der Online-Dienst einem früheren Manager vorwirft, dem Unternehmen schaden zu wollen.

Ein ehemaliger Sicherheitschef von Twitter wirft dem Online-Dienst nun unzureichende Maßnahmen zum Schutz der Nutzer vor. Peiter Zatko, der im Januar vom Unternehmen gefeuert wurde, reichte eine Beschwerde als Whistleblower bei der US-Börsenaufsicht SEC ein. Zu seinen Kritikpunkten gehört, dass zu viele Twitter-Mitarbeiter Zugang zu zentralen Systemen des Dienstes und Nutzerdaten wie Telefonnummern hätten. Twitter wies die Vorwürfe zurück und warf Zatko im Gegenzug vor, mit den Anschuldigungen seinem früheren Arbeitgeber schaden zu wollen.

Die bereit im Juli eingereichte Beschwerde wurde am Dienstag bekannt,nachdem der TV-Sender CNN und die «Washington Post» Zugang zu dem Papier bekommen hatten und Zatko den beiden Medien Interviews gab. Der 51-jährige Zatko wurde einst als Hacker bekannt. Twitter-Mitgründer und langjährige Chef Jack Dorsey engagierte ihn im Jahr 2020, um die Sicherheit der Plattform zu verbessern.

Einer der Vorwürfe von Zatko könnte auch eine Rolle im aktuellen Ringen zwischen Twitter und Tech-Milliardär Elon Musk spielen. So behauptet er, dass das Unternehmen keine verlässlichen Methoden habe, um die Zahl von Fake-Accounts auf der Plattform zu ermitteln. Musk machte das Thema von gefälschten Profilen und automatisierten Bot-Accounts zu einem zentralen Argument in seinem Versuch, aus der rund 44 Milliarden Dollar schweren Twitter-Übernahme auszusteigen. Twitter will vor Gericht erreichen, dass Musk zum Vollzug des Deals verpflichtet wird.

Twitter gibt seit Jahren die Schätzung ab, dass die Zahl der Fake-Accounts unter fünf Prozent liegt. Musk behauptet, dass es viel mehr sein müssen – und wirft dem Dienst vor, ihm den Zugang zu Daten vorzuenthalten, mit denen er dies beweisen könne. Twitter machte zugleich stets deutlich, dass die Zahl nur auf einer Schätzung basiere und gibt zusätzlich an, dass täglich eine Million gefälschter Profile gelöscht werde.

Eine Twitter-Sprecherin sagte der «Washington Post» und CNN, das Unternehmen habe zwar keinen Zugang zu detaillierten Vorwürfen von Zatko, nach bisherigen Erkenntnissen wiesen diese jedoch viele «Ungenauigkeiten» auf. Twitter stehe weiterhin zu den bisher gemachten Angaben und Zatko sei wegen «schwacher Leistung» entlassen worden.