Deutschland und Spanien haben ein Pilotprojekt gestartet, um das digitale Ausweissystem «e-ID» künftig grenzüberschreitend verwenden zu können.
Am Donnerstag unterzeichneten die Staatsministerin für Digitalisierung, Dorothee Bär (CSU), und ihre spanische Amtskollegin, Carme Artigas, eine Vereinbarung, um eine Zusammenarbeit bei der Entwicklung eines grenzüberschreitenden Systems digitaler Identitäten einzuleiten.
Nach den Vorstellungen der Bundesregierung soll in Deutschland eine Infrastruktur entstehen, mit der Nachweise jeglicher Art sicher ausgestellt, verwaltet und geteilt werden können, ob vom Personalausweis, über Führerschein und Bahncard bis hin zu Hochschulzeugnissen. Diese sollen dann in einer geschützten App auf dem Smartphone landen und bei Bedarf bequem vorgelegt werden können. Die rechtliche Grundlage dafür hatte der Bundestag im Mai geschaffen. Als erste Pilot-Anwendung wurde die App «ID Wallet» vorgestellt, mit der sich Reisende ohne physischen Kontakt digital in einem Hotel einchecken können.
Mit einer länderübergreifenden Kompatibilität der digitalen ID-Systeme könnten beispielsweise deutsche Urlauber im Ausland spontan einen Mietwagen mieten und mit einer App in einem Rutsch die notwendigen Personal- und Führerscheindaten sowie den eventuell notwendigen Impfnachweis teilen. Bär sagte, für die digitale Souveränität Deutschlands und Europas, aber auch der einzelnen Bürgerinnen und Bürger sei eine verlässliche digitale Identität essenziell. «Die Menschen müssen über ihre Daten selbst verfügen können.» Die Bundesregierung erkenne in der digitalen Identität einen grundlegenden Baustein für eine erfolgreiche Digitalisierung.
Das Kooperationsabkommen mit Spanien sieht nun die Entwicklung und Konzeption eines grenzüberschreitenden Pilotprojekts vor. Die Erkenntnisse daraus sollen in die weitere Entwicklung des Rahmenwerks für digitale Identitäten der Europäischen Union einfließen.
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