Die Bundeswehr will künftig auf dem Kurzvideoportal Tiktok um Nachwuchs werben. Um im «Wettbewerb um die besten Köpfe zu bestehen, ist die Nutzung von TikTok unverzichtbar», teilte eine Sprecherin des Verteidigungsministeriums in Berlin mit. Aus diesem Grund werde die Arbeitgebermarke Bundeswehr ab Ende Mai 2024 mit einer speziell ausgerichteten Kampagne bei der Nutzung von Tiktok einen neuen Weg beschreiten. Zuerst hatte der «Spiegel» über die Einführung von Tiktok zur Personalrekrutierung berichtet.
Für eine erfolgreiche Kommunikation zur Nachwuchswerbung sei es «für die Bundeswehr unerlässlich, junge Menschen dort zu erreichen, wo sie sich informieren und digital austauschen», sagte die Sprecherin. Für die Nutzung von TikTok würden spezielle Maßnahmen eingeführt. Dazu gehöre die technische Trennung zwischen den Netzwerken der Bundeswehr und der Plattform Tiktok. Es sollten eigens dafür verwendete Endgeräte ohne Zugang zur IT-Struktur der Bundeswehr genutzt werden. Auf dienstlicher IT sei Tiktok-Software nach wie vor weder zugelassen noch technisch möglich.
Die private Nutzung von Social-Media-Plattformen etwa außerhalb des Dienstes oder während der Pausen stehe den Soldatinnen und Soldaten auf ihren privaten Endgeräten frei, sofern die Vorschriften und Regelungen etwa zur Wahrung von Dienstgeheimnissen berücksichtigt würden, erklärte die Sprecherin weiter.
Bundeswehr soll in kurzen Clips vorgestellt werden
Der «Spiegel» schreibt, das Verteidigungsressort arbeite an kurzen Werbeclips, in denen die Bundeswehr als Arbeitgeber vorgestellt werde. Die Bundeswehr setze damit eine ähnliche Kampagne wie auf YouTube und Instagram fort.
Die Bundesregierung hatte Anfang April unter @TeamBundeskanzler ihren ersten Tiktok-Kanal gestartet. Sie will damit vor allem junge Bürgerinnen und Bürger ansprechen, die traditionelle Medien kaum noch nutzen. Tiktok hat mehr als 20 Millionen deutsche Nutzer und ist bei den 14- bis 25-Jährigen nach einer Umfrage des Marktforschungsinstituts Appinio von Ende 2022 die meistgenutzte App. Zunächst hatte die Bundesregierung ausgeschlossen, dass Kanzler Olaf Scholz (SPD) dem von einem chinesischen Unternehmen betriebenen sozialen Netzwerk beitritt. Bei Kritikern gibt es die Sorge, die Tiktok-App könne zum Sammeln von Informationen über Nutzer durch chinesische Behörden oder für politische Einflussnahme missbraucht werden.
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