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BSI zu Server-Schwachstelle: Verbraucher nicht betroffen

Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) in Bonn. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Oliver Berg/dpa)
Die Software ist weltweit verbreitet - und bietet ein klaffendes Loch für Angreifer. Noch ist nicht klar, welche Schäden zu erwarten sind. Verbraucher sind aber wohl - noch - auf der sicheren Seite.

Eine gefährliche Schwachstelle einer viel benutzten Server-Software hat nach Einschätzung der deutschen IT-Sicherheitsbehörde BSI noch keine unmittelbaren Folgen für die Verbraucher.

«Handys und iPads sind davon bisher nicht betroffen, das muss man ganz klar sagen», sagte der Präsident des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI), Arne Schönbohm, am Montag in Bonn. Betroffen seien vielmehr Behörden und Unternehmen und «am Ende der Verbraucher, der diese Dienstleistungen nutzt».

Am Wochenende hatte das BSI wegen einer Sicherheitslücke in einer viel benutzten Bibliothek der Java-Software die Warnstufe Rot ausgerufen. Die Sicherheitslücke kann dafür sorgen, dass Angreifer unter Umständen dort Schadprogramme laufen lassen können. Die Schwachstelle ist auf einige ältere Versionen der Bibliothek mit dem Namen Log4j beschränkt. Schönbohm untermauerte am Montag die Dringlichkeit zum Handeln. Unternehmen und Behörden sollten so schnell wie möglich Updates durchführen.

Wettrennen zwischen Angreifern und Verteidigern

Kriminelle seien sehr aktiv. «Wir sehen jetzt schon einen massenhaften Scan.» Es finde ein Wettrennen zwischen Angreifern und Verteidigern statt. «Es sind nicht die gezielten Angriffe, sondern es geht darum, flächendeckend dort hineinzukommen und das auszunutzen, so dass man dann drin ist und andere Hintertüren installieren kann, bevor diese Lücke geschlossen ist.»

Diese Hintertüren könnten die Kriminellen dann noch lange ausnutzen. Neben den Updates empfahl er den Unternehmen und Behörden, bestimmte Funktionalitäten zu unterbinden, «wodurch die Angriffsmöglichkeit deutlich geringer ist».

Noch in Phase der Aufbereitung

Auf die Frage, wie viele Firmen denn betroffen seien, sagte Schönbohm: «Das kann man noch nicht sagen, wir sind in einer Phase der Aufbereitung.» Seine Behörde stehe im Kontakt mit IT-Sicherheitsbehörden anderer Staaten, etwa von den Niederlanden, Frankreich und auch der USA. Er bestätigte, dass bereits Angriffsversuche stattgefunden hätten, wollte aber keine Einzelheiten nennen.

Log4j ist eine sogenannte Logging-Bibliothek. Sie ist dafür da, diverse Ereignisse im Server-Betrieb wie in einem Logbuch festzuhalten – zum Beispiel für eine spätere Auswertung von Fehlern. Die Schwachstelle kann schon allein dadurch aktiviert werden, dass in dem Log eine bestimmte Zeichenfolge auftaucht, zum Beispiel durch eine Nachricht. Damit ist sie eher einfach auszunutzen, was Experten in große Sorge versetzte. Zugleich haben die Systeme großer Anbieter meist mehrschichtige Schutzmechanismen.