Schlechte Digitale Infrastruktur in den Schulen und in der öffentlichen Verwaltung, Unsicherheiten beim Thema Datenschutz: Die Corona-Pandemie hat aus Sicht von Regierungsberatern erhebliche Rückstände in der Digitalisierung in Deutschland offengelegt.
Um von dem krisenbedingten Digitalisierungsschub langfristig zu profitieren, fordert der wissenschaftliche Beirat des Bundeswirtschaftministeriums in einem am Dienstag veröffentlichten Gutachten, aus den Lektionen der Pandemie zügig Ansätze für Reformen abzuleiten.
«Im letzten Jahr hat die Corona-Krise zu einem erheblichen Digitalisierungsschub geführt. In einigen Bereichen, zum Beispiel dem Homeoffice, war es möglich, in kurzer Zeit auf digitale Kommunikation und die Nutzung digitaler Prozesse umzustellen, in anderen Bereichen, so im Schul- und Gesundheitswesen, gelang dies nur mühsam oder so gut wie gar nicht», sagte der Vorsitzende des Beirats, Klaus Schmidt, anlässlich der Vorstellung des Gutachtens. Viele der Fortschritte im Bereich der Digitalisierung während der Corona-Pandemie hätten aus Sicht der Berater auch schon lange vor der Krise unternommen werden können.
Von den Experten wurden etwa Entwicklungen in den Bereichen Homeoffice und digitale Kommunikation, bargeldlose Zahlung, Gesundheitssystem, allgemeinbildende Schulen, Hochschulen und öffentliche Verwaltung untersucht.
Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) begrüßte die Empfehlungen. «Der Beirat weist aber zu Recht darauf hin, dass Finanzmittel allein noch kein Allheilmittel sind. Genauso braucht es mehr Bereitschaft zu Veränderungen und verbesserte organisatorische Abläufe», so Altmaier. Dies gelte für den Staat wie für Unternehmen. «Unbürokratische und dezentrale Lösungen, die der Beirat etwa für die Arbeit im Homeoffice befürwortet, können uns hierbei weiterbringen.»
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