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Amazon schließt Logistikzentrum Brieselang nahe Berlin

Amazon schließt Logistikzentrum Brieselang nahe Berlin
Der US-Konzern Amazon will das Logistikzentrum in Brieselang nahe Berlin schließen. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Bernd Settnik/dpa-Zentralbild/dpa)
Bisher hat der Onlineriese in Deutschland über die Jahre immer neue Logistikzentren eröffnet - dem Boom des Versandhandels folgend. Jetzt hat sich Amazon entschieden, einen Standort wieder zu schließen.

Der weltweit größte Online-Versandhändler Amazon hat erstmals die Schließung eines großen Logistikzentrums in Deutschland angekündigt. Der US-Konzern will das Logistikzentrum in Brieselang nahe Berlin schließen, wie ein Unternehmenssprecher am Dienstag auf Anfrage bestätigte. Dies sei den Beschäftigten mitgeteilt worden. Zuvor hatte das Rechercheteam Correctiv darüber berichtet. Mit dem örtlichen Betriebsrat seien entsprechende Gespräche und Verhandlungen zur Betriebsschließung aufgenommen worden.

Gleichzeitig kündigte Amazon an, zwei neue Logistikzentren in Deutschland zu eröffnen, «die in den nächsten drei Jahren rund 2000 attraktive neue Arbeitsplätze schaffen sollen». Mit Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in Brieselang sollen Möglichkeiten ausgelotet werden, an andere Amazon-Standorte in Deutschland zu wechseln. Berlin-Brandenburg bleibe eine wichtige Region für Amazon, in die weiterhin investiert werde.

Das Logistikzentrum Brieselang wurde den Angaben zufolge 2013 eröffnet. Dort sind rund 600 Mitarbeiter beschäftigt. Begründet wird die Schließung mit dem «relativ alten Gebäude», das nicht auf den neuesten Stand gebracht werden könne. Dieses Gebäude biete keine Möglichkeit für eine Weiterentwicklung.

Defizitäre Gerätesparte

Amazon hatte zu Jahresbeginn die Streichung von weltweit mehr als 18.000 Stellen angekündigt. Es handelt sich um den bislang größten Personalabbau in der Geschichte des 1994 gegründeten US-Internetkonzerns. Amazon beschäftigte zuletzt rund 1,5 Millionen Menschen, die meisten davon in der Liefer- und Lagerinfrastruktur.

Der US-Konzern hatte bereits im November damit begonnen, im größeren Stil Stellen zu streichen. Zuvor hatte Amazon wegen des Bestellbooms in der Pandemie zahlreiche Mitarbeiter eingestellt. Das entpuppte sich im Nachhinein als übertrieben. Die Kündigungswelle sollte zunächst vor allem die defizitäre Gerätesparte rund um Echo-Smartlautsprecher und das Sprachassistenzprogramm Alexa betreffen. Doch die Stellenstreichungen umfassen auch andere Sparten.

Amazon betreibt in Deutschland bisher nach eigenen Angaben 20 Logistikstandorte. Allein im deutschen Logistiknetzwerk sind demnach «deutlich mehr als 20.000 festangestellte» Beschäftigte tätig.