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Netzagentur gleicht Preise für Anrufe bei Service-Nummern an

Die Bundesnetzagentur will Preise für Servicenummern angleichen. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Roland Weihrauch/dpa)
Wer ein Problem hat und bei einer Service-Hotline anruft, zahlt meist mehr aus dem Mobilfunk als vom Festnetz. Das ist nicht mehr zeitgemäß, sagt die Bundesnetzagentur und will die Preise angleichen.

Die massiven Preisunterschiede zwischen Festnetz und Mobilfunk für Anrufe bei 0137er- und 0180er-Nummern sollen schon bald der Vergangenheit angehören.

«Die Bundesnetzagentur wird die bisherige Preisdifferenzierung zwischen Festnetz und Mobilfunk beenden», kündigte der Präsident der Bundesnetzagentur, Jochen Homann, am Mittwoch in Bonn an. Durch die Änderung würden die Preise für Anrufe aus dem Mobilfunknetz erheblich sinken, kündigte die Wettbewerbsbehörde an.

Bei den 0180er-Nummern, die von Service-Diensten wie Beratungs-Hotlines genutzt werden, sollen die Preise bereits mit Wirkung zum 1. Dezember angeglichen werden. Bei den 0137er-Rufnummern für Massenverkehrsdienste soll der Schritt zum 1. April 2022 erfolgen. Die 0137er-Nummern werden etwa bei Zuschauerabstimmungen in Fernsehsendungen wie «Deutschland sucht den Superstar» oder bei Gewinnspielen eingesetzt, um große Massen von Anrufen in kurzer Zeit bewältigen zu können.

Bislang sind die Preisunterschiede oft gewaltig. So kostet ein Anruf bei einer 0180-er Nummer laut Bundesnetzagentur derzeit aus dem Festnetz 3,9 Cent je Minute, aus den Mobilfunknetzen dagegen in aller Regel 42 Cent pro Minute. Dies sei nicht mehr zeitgemäß, urteilte die Bundesnetzagentur.

Möglich wird der Schritt der Bundesnetzagentur, weil die Wettbewerbsbehörde mit dem Inkrafttreten einer Neufassung des Telekommunikationsgesetzes am 1. Dezember erstmals die Befugnis erhält, bei Rufnummern für Service-Dienste und Massenverkehrsdienste die Endkundenpreise auch für Anrufe aus Mobilfunknetzen festzulegen.