Die große Mehrheit der Unternehmen in Deutschland und vielen weiteren Ländern fürchtet eine Cyberattacke. Bei einer Firmenumfrage des Rückversicherers Munich Re in 15 Ländern antworteten 72 Prozent der teilnehmenden Geschäftsführer und Vorstandsmitglieder, dass sie wegen möglicher Cyberangriffe besorgt oder sehr besorgt sind, wie der Münchner Dax-Konzern mitteilte.
Mehr als die Hälfte räumte demnach ein, dass ihr jeweiliges Unternehmen in der Vergangenheit bereits von Cyberkriminellen angegriffen wurde. Dabei stand Datendiebstahl an erster Stelle, gefolgt von Online-Betrug und Erpressung mit Hilfe von Verschlüsselungs-Software.
Die Munich Re hatte im Dezember insgesamt 7500 Manager und Angestellte durch das Statistikunternehmen Statista befragen lassen, knapp 40 Prozent der Teilnehmerinnen und Teilnehmer gehörten als «C-Level»-Manager der oberen Führungsetage ihrer jeweiligen Unternehmen an.
Sorge in Schweden deutlich niedriger, in Spanien höher
Doch waren nicht alle Führungskräfte in allen Ländern gleichermaßen besorgt: In Schweden waren es nur 35 Prozent, in Spanien dagegen 90 Prozent. In Deutschland waren es mit 65 Prozent knapp zwei Drittel, in etwa vergleichbar mit den USA, Großbritannien oder Japan.
Eine noch größere Mehrheit von 87 Prozent sieht demnach das eigene Unternehmen nur unzureichend vor Cyberangriffen geschützt, in dieser Hinsicht waren auch die Unterschiede von Land zu Land weniger ausgeprägt: In Deutschland und China an der Spitze der Tabelle bejahten das jeweils 95 Prozent, in Italien am anderen Ende immer noch 80 Prozent.
Die Munich Re hat ein Eigeninteresse an dem Thema, da der Konzern Versicherungen gegen Cyberattacken anbietet und in den kommenden Jahren eine Verdoppelung der weltweiten Beitragseinnahmen der Versicherungsbranche in der Cybersparte erwartet: von 14 Milliarden Dollar im Jahr 2023 auf 29 Milliarden im Jahr 2029. Die Autoren erwähnen in dem Bericht aber auch, dass etliche Unternehmen wegen zu hoher Kosten oder anderer Gründe keine Cyberversicherung abgeschlossen haben.
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