Nach den Cyberattacken auf Polizeibehörden und Websites mehrerer Landesregierungen hat die Gewerkschaft der Polizei (GdP) einen besseren Schutz der kritischen staatlichen Infrastruktur gefordert.
Die Polizeien in Bund und Ländern benötigten einen «gemeinsamen und starken Schutzschild gegen Cyberangriffe – und zwar aus einem Guss», sagte der stellvertretende GdP-Bundesvorsitzende, Alexander Poitz. Dafür brauche es ausreichend Geld, um notwendige IT-Fachleute zu gewinnen. Das Bundeskriminalamt (BKA) oder das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) sollten die Länder unterstützen. «Die Angriffe auf die Onlinedienste verschiedener öffentlicher Einrichtungen verdeutlichen unsere digitale Verwundbarkeit auf sehr plastische Weise», sagte Poitz.
Angriffe aus dem Cyberraum allgegenwärtig
Es dürfe nicht sein, dass nur wenige Behörden wie etwa das BKA über zeitgemäße Sicherheitsstandards verfügten, andere aber nicht, kritisierte der GdP-Vize. Schließlich seien Angriffe aus dem Cyberraum allgegenwärtig und ein womöglich zunehmendes Schadenspotenzial nicht auszuschließen.
Diese Woche waren Internetseiten öffentlicher Stellen mehrerer Bundesländer nach Überlastungsangriffen vorübergehend nicht erreichbar. Das Landesportal Schleswig-Holstein war am Mittwoch betroffen. In Brandenburg war die Internetseite der Polizei gestört. Im Saarland waren Seiten der Landesregierung teilweise nicht oder verzögert erreichbar, auch bei den Webseiten der Berliner Behörden dauerte der Zugriff länger. In Thüringen wurden Seiten des Innenministeriums und der Polizei von Hackern aus dem In- und Ausland attackiert. Am Dienstag waren Angriffe auf Websites von Ministerien oder der Polizei in Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen-Anhalt und Niedersachsen bekannt geworden.
Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) will BSI zu einer Zentralstelle für Cybersicherheit ausbauen, die den Ländern hilft, Sicherheitslücken zu schließen.
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