Der Fernsehkonzern ProSiebenSat.1 will die Streaming-Plattform Joyn komplett übernehmen und passt in der Folge seine Jahresprognose an. Die ausstehenden 50 Prozent der Anteile an Joyn sollen vom Joint-Venture-Partner Warner Bros. Discovery übernommen werden, wie das im MDax notierte Unternehmen am Dienstag in Unterföhring bei München mitteilte. «Die vollständige Kontrolle über Joyn gibt uns die dafür notwendige unternehmerische Flexibilität», sagte Konzernchef Rainer Beaujean laut Mitteilung.
Mit der Joyn-App können Zuschauer Live-Fernsehen, konzerneigene Produktionen sowie US-Serien streamen. Anfang des Jahres hatte ProSiebenSat.1 die sendereigenen Apps abgeschaltet und dies mit der Fokussierung auf ein einziges Angebot begründet.
Zum Kaufpreis machte der Konzern keine Angaben. Das Management rechnet mit einer Kartellfreigabe ab dem 1. Oktober. Durch den Zukauf rechnet Finanzchef Ralf Gierig zunächst mit Belastungen. So dürfte der Zukauf von Joyn das operative Ergebnis (Ebitda) von ProSiebenSat.1 um etwa 25 Millionen Euro belasten. Der Gesamterlös des laufenden Jahres soll weiter auf knapp 4,4 Milliarden Euro mit einem Spielraum von plus/minus 75 Millionen Euro steigen nach einem Vorjahreswert von rund 4,3 Milliarden Euro.
Das bereinigte Nettoergebnis soll 2022 nun auf dem Vorjahresniveau von 362 Millionen Euro liegen. Zuvor hatte der Vorstand ein Niveau auf oder leicht über dem Vorjahreswert als Ziel im Blick. Die Dividende für das laufende Jahr soll bei 80 Cent je Aktie bleiben.
Weitere Nachrichten
Cyberangriff auf Fernwartungssoftware-Anbieter Teamviewer
Verbraucher auf dem Land können auf besseres Internet hoffen
Verbraucher auf dem Land können auf besseres Internet hoffen