Das Handwerk in Deutschland nutzt immer stärker digitale Werkzeuge und Arbeitsmethoden.
Zwei Drittel (68 Prozent) aller Handwerksbetriebe in Deutschland nutzen digitale Technologien und Anwendungen. Das geht aus einer aktuellen repräsentativen Befragung unter 503 Handwerksbetrieben in Deutschland hervor, die im Auftrag des Digitalverbands Bitkom und des Zentralverbandes des Deutschen Handwerks (ZDH) durchgeführt und am Freitag in Berlin veröffentlich wurde. Vor zwei Jahren lag der Wert um 15 Prozentpunkte niedriger (53 Prozent).
Am häufigsten setzen die Betriebe auf das Cloud Computing, also die Nutzung von Speicherplatz und Rechenleistung über das Internet. 45 Prozent verwenden die Cloud bereits, weitere 26 Prozent haben den Einsatz geplant. An zweiter Stelle stehen Trackingsysteme, mit denen sich Maschinen und Betriebsmittel nachverfolgen lassen. Jedes siebte Unternehmen (15 Prozent) verwendet solche Trackingsysteme, 20 Prozent haben den Einsatz geplant.
Ein größeres Potenzial ermittelte die Studie auch für das Thema «vorausschauende Wartung». Zwar verwenden bislang nur 14 Prozent solche Anlagen, bei den mit Hilfe von Sensoren und Datenanalyse drohende Ausfälle frühzeitig erkannt werden. 23 Prozent planen aber den Einsatz von Systemen, die selbstständig den Wartungsbedarf erkennen. Die Trendthemen Künstliche Intelligenz und virtuelle beziehungsweise erweiterte Realität (VR/AR) sind dagegen im Handwerk quasi kein Thema. Nur ein Prozent der Betriebe setzt bereits KI ein, bei AR/VR liegt der Wert bei drei Prozent.
Bei mehr als der Hälfte der Handwerksbetriebe (56 Prozent) hat die Digitalisierung insbesondere durch die Corona-Pandemie an Bedeutung gewonnen. 20 Prozent sagen, durch die Pandemie sei die Digitalisierung deutlich beschleunigt worden, 36 Prozent meinen, das Thema habe «eher an Bedeutung gewonnen».
Trotz der zunehmenden Digitalisierung in der Kommunikation verschwindet das Fax nicht aus den Handwerksbetrieben. So nutzen zwar 99 Prozent aller befragten Unternehmen E-Mail für die externe Kommunikation, 77 Prozent faxen aber auch noch mit Kunden und Zulieferern.
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