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Ceconomy rechnet mit weiteren Lieferengpässen

Die mehr als 1000 Media Markt- und Saturn-Läden sollen aber weiter eine wichtige Rolle im Ceconomy-Konzern spielen. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Armin Weigel/dpa)
Auch im kommenden Weihnachtsgeschäft könnten beliebte Produkte wieder knapp werden. Deutschlands größter Elektronikhändler bereitet sich jedenfalls auf Störungen in den Lieferketten vor.

Deutschlands größter Elektronikhändler Ceconomy (Media Markt, Saturn) erwartet auch im kommenden Weihnachtsgeschäft wegen der Corona-Pandemie und des Ukrainekrieges noch Probleme durch Lieferengpässe.

«Wir rechnen mit Störungen und stellen uns darauf ein», sagte Konzernchef Karsten Wildberger. Die Situation sei angespannt. Der Konzern werde das beim Einkauf berücksichtigen und wenn nötig seine Lagerbestände erhöhen.

Stationäres Geschäft erholt: Umsatzplus

Zu Jahresbeginn profitierte der Elektronikhändler mit seinen Ketten Media Markt und Saturn allerdings erst einmal vom Wegfall von Corona-Beschränkungen. Der Umsatz stieg in den Monaten Januar bis März von 4,3 Milliarden auf fünf Milliarden Euro. Währungs- und portfoliobereinigt lagen die Umsätze damit um 18,8 Prozent über dem Vorjahresquartal, das in wichtigen Märkten vom coronabedingten Lockdown geprägt war. Der um Sondereffekte bereinigte operative Verlust (Ebit) sank von 146 Millionen Euro auf 62 Millionen Euro. Unter dem Strich stand aber ein Verlust von 21 Millionen Euro.

Das Umsatzplus war vor allem auf die Erholung des stationären Geschäfts in Deutschland sowie in West- und Südeuropa dank der Wiedereröffnung der Märkte zurückzuführen. Das Online-Geschäft von Media Markt und Saturn, das dem Konzern durch den Lockdown geholfen hatte, verlor dagegen wieder etwas an Bedeutung. Im zweiten Quartal des Geschäftsjahres 2021/22 schrumpfte der E-Commerce-Anteil am Gesamtumsatz auf gut 25 Prozent. Während des Lockdowns hatte er zeitweise bei fast 50 Prozent gelegen. Mittelfristig strebt der Konzern einen Online-Anteil von rund 30 Prozent an.

Die mehr als 1000 Media Markt- und Saturn-Läden sollen aber weiter eine wichtige Rolle im Konzern spielen. «Wir wollen unser stationäres Geschäft stärken», sagte Wildberger. Perspektivisch werde es dank neuer, kleinerer Formate in Zukunft wohl sogar eher mehr Märkte geben als weniger.

Leichter Umsatzanstieg erwartet

Für den weiteren Jahresverlauf zeige sich der Manager zuversichtlich. Auch wenn die steigende Inflation und der Krieg in der Ukraine aktuell das Konsumklima belasten, rechnet der Elektronikhändler mit einem leichten Umsatzanstieg.

In Russland und der Ukraine ist Ceconomy nicht vertreten, den russischen Markt hatte das Unternehmen 2018 verlassen. Das einzige Russland-Engagement besteht in einer Finanzbeteiligung am Elektronikhändler M.video von 15 Prozent. Dort übe das Unternehmen jedoch keine Rechte aus, hieß es. Den Marktwert der Beteiligung hat Ceconomy mithilfe eines Sachverständigen von 138 Millionen auf 43 Millionen Euro nach unten korrigiert, da sich aus den verfügbaren Kursdaten der Moskauer Börse keine verlässliche Schätzung ableiten lasse, so Ceconomy.